In Westkamerun geht die weit verbreitete Abholzung der Wälder mit der Umstellung der Wirtschaft des Landes auf eine Bargeldwirtschaft einher. Diese Abholzung trägt zum Verlust traditionell wichtiger Nahrungsmittel, Heilpflanzen und anderer Waldprodukte bei; Bodendegradation, Rückgang der Bodenfruchtbarkeit, Wasserverfügbarkeit und Bestäubung fördern den Bankrott des Agrarökosystems.
Da Cash Crops kein ausreichendes Einkommen bieten, konzentrieren sich die Landwirte auf den intensiven Anbau von Grundnahrungsmitteln (Mais, Maniok und Yamswurzeln usw.). Diese Pflanzen decken zwar den Ernährungsbedarf, liefern aber nur eine nährstoffarme, stärkebasierte Ernährung. Das von EDL ENVIRONMENT im Dezember 2018 in Bangang (im Distrikt Batcham) im Westen Kameruns durchgeführte Pilotprojekt beteiligte mehr als 50 Landwirte an der Domestizierung von Bäumen zum Nutzen der Landwirtschaft. Heute wird dieses Projekt von mehr als 100 Landwirten umgesetzt, deren Aufgabe darin besteht, Baumschulen zu schaffen, die sich hauptsächlich auf die Domestizierung von wilder Mango (Irvingia gabonensis), Safoutier (Dacryodes edulis) und afrikanischem Caimite (Chrysophyllum albidum) konzentrieren, um die Landwirte zu ernähren und einen Mehrwert zu schaffen für ihren täglichen Lebensunterhalt.
Durch die Domestizierung der Bäume konnte einerseits das Einkommen der Bauern, insbesondere der Frauen und Kinder, um 20 % gesteigert werden. Eine unerwartet positive Folge dieses Projekts war die Bindung junger Menschen im Dorf und sogar die Rückkehr einiger aus Großstädten.
Andererseits sind diese überwiegend wildlebenden Arten und ihr Keimplasma auch vor der grassierenden Abholzung in ländlichen Gebieten geschützt. Die heutige Agroforstwirtschaft ermöglicht den Bodenschutz, begrenzt die Erosion und verringert den Druck auf wilde Bäume und Wälder.
Par TATANG BORIS
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